zur Seite 319 319 Geschichte in Übersichten
Wissensspeicher für den Unterricht
Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin
1982
Inhaltsverzeichnis
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Große Sozia-
listische
Oktoberrevo-
lution 1917
Novemberrevolution in Deutschland 1918/19 Sowjetrußland
UdSSR
1918 bis 1937
Heran-
reifen
Verlauf bis
Ende 1918
Gründung
der KPD
Niederschlagung
der Revolution
                                                                                                                                                                             
        sozialistische Republik Deutschland" aus. Nachdem die rechten Führer der
SPD alles getan hatten, um die Revolution zu verhindern (30.1.1. Revolutionäre Situation im Herbst 1918 30.1.1.), suchten sie
sich nun an die Spitze der Massenbewegung zu stellen, um die Revolution in
bürgerlich-parlamentarische Bahnen zu lenken und ihre Weiterführung zur
sozialistischen Revolution aufzuhalten. Der Vorstand der SPD ließ durch Philipp
Scheidemann eine "freie deutsche Republik" proklamieren. Es wurde eine Regie-
rung aus Vertretern der SPD und USPD gebildet (30.2.4. Rat der Volksbeauftragten 30.2.4.). In der Nacht zum
10.11.1918 floh Kaiser Wilhelm II. nach Holland. Am 11.11.1918 wurde zwi-
schen Deutschland und der Entente Waffenstillstand geschlossen.
 
2. Extraausgabe. Sonnabend, den 9. November 1918.
Vorwärts
Berliner Volksblatt
Zentralorgan der sozialdemokratischen Partei Deutschlands
Der Kaiser hat abgedankt!     Der "Vorwärts" vom
9. November 1918
 
30.2.4.           Rat der Volksbeauftragten
 
Unter dem Vorsitz von Friedrich Ebert bildete sich am 09.11.1918 aus je drei
Vertretern der SPD und der USPD eine neue Regierung (30.2.3. Sieg der Revolution in Berlin 30.2.3.), die sich als
Rat der Volksbeauftragten bezeichnete. Die Versprechungen der Regierung
klangen revolutionär, tatsächlich aber verfolgte sie einen bürgerlichen, konter-
revolutionären Kurs. Sie bekämpfte die Arbeiter- und Soldatenräte und sorgte
dafür, daß der alte Staatsapparat weitgehend erhalten blieb. Bereits am
10.11.1918 vereinbarte Ebert in Geheimverhandlungen mit der Obersten
Heeresleitung Maßnahmen, um die Revolution mit Waffengewalt niederzu-
schlagen.
 
30.2.5.           Erste Ergebnisse der Novemberrevolution
 
In der größten Massenaktion, die die Geschichte der deutschen Arbeiterbewe-
gung bis dahin kannte, wurde die Herrschaft der Monopolisten, Junker und
Militaristen tief erschüttert. Im ersten Ansturm errang die Arbeiterklasse bedeu-
tende Erfolge (Tabelle Tabelle). Große Teile der Arbeiterklasse erstrebten die soziali-
stische Umgestaltung der Gesellschaft, doch gab es infolge der langjährigen Vor-
herrschaft des Opportunismus (27.1.8. Kampf gegen den Opportunismus 27.1.8.) in der deutschen Arbeiterbewegung
tiefgehende Meinungsverschiedenheiten über den Weg zum Sozialismus.
 
 
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Große Sozia-
listische
Oktoberrevo-
lution 1917
Novemberrevolution in Deutschland 1918/19 Sowjetrußland
UdSSR
1918 bis 1937
Heran-
reifen
Verlauf bis
Ende 1918
Gründung
der KPD
Niederschlagung
der Revolution
                                                                                                                                                                             
       
Erste Ergebnisse der Novemberrevolution
  • Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten
  • Sturz der Hohenzollernmonarchie und der kaiserlichen Regierung (Flucht Wilhelms II.
    nach Holland), Beseitigung der Fürstenherrschaft in den deutschen Einzelstaaten
  • Errichtung einer Republik (Rat der Volksbeauftragten)
  • Beendigung des Krieges (Waffenstillstand am 11.11.1918)
  • Achtstundentag
  • Koalitions-, Presse- und Versammlungsfreiheit, allgemeines Wahlrecht ab 21 Jahre
    (auch für Frauen)
  • Beseitigung der preußischen Gesindeordnung auf dem Lande und der Ausnahmegesetze
    gegen die Landarbeiter
 
30.2.6.           Gründung des Spartakusbundes
 
Am 11.11.1918 bildete sich die Spartakusgruppe (28.2.5. Gründung der Spartakusgruppe 28.2.5. und 30.1.3.) in den
Spartakusbund um und schuf eine Zentrale mit Karl Liebknecht und Rosa
Luxemburg
an der Spitze.
 
Hauptziele des Spartakusbundes unter der Losung "Alle Macht den Räten!"
  • Sturz der Macht des deutschen Monopolkapitals und Militarismus
  • Weiterführung der Revolution bis zur Errichtung der sozialistischen Republik
  • Verbindung der deutschen Revolution mit der siegreichen Sowjetmacht

Wichtige unmittelbare Aufgaben, die der Spartakusbund im November 1918 stellte
  • Ausbau der Arbeiter- und Soldatenräte
  • Übertragung der politischen Macht an ein Reichsparlament der Arbeiter und Soldaten
  • Bildung einer Roten Garde und einer Arbeitermiliz
  • Beseitigung der alten Polizei, Verwaltung, Justiz und Armee
  • Enteignung des Großgrundbesitzes
 
30.2.7.           Stärkung der Konterrevolution
 
Der Rat der Volksbeauftragten (30.2.4. Rat der Volksbeauftragten 30.2.4.) bekämpfte mit allen Mitteln die Be-
wegung der Arbeiter- und Soldatenräte und sorgte dafür, daß der alte Staats-
apparat
weitgehend erhalten blieb. Rechte Gewerkschaftsführer trafen Verein-
barungen
mit führenden Vertretern des Finanzkapitals.
 
 
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