410-411 Geschichte in Übersichten

Verschärfung der imperial. Widersprüche 1933 bis 1939	Zweiter Weltkrieg 1939 bis 1945					1945 bis 1949
	Ursachen	1939 bis 1941	1941 bis 1943/44	1944/45	Ergebnisse und Lehren

Die illegale "Rude
Pravo", 1942

36.3.12.

Lidice

Die deutschen Faschisten gingen mit größter Grausamkeit gegen die Wider-
stands- und Partisanenbewegung vor. Am 10. 6. 1942 zerstörten sie das Dorf
Lidice, weil tschechische Widerstandskämpfer den SS-Mörder und stellvertreten-
den Reichsprotektor Heydrich erschossen hatten. Die Faschisten ermordeten
199 Männer und 8 Frauen und verschleppten 203 Frauen und 93 Kinder in Kon-
zentrationslager.
Auch in anderen Ländern, z.B. in der Sowjetunion, Polen, Jugoslawien, Frank-
reich (Oradour) und Italien, führten die Faschisten solche brutalen Massaker
durch.

36.3.13.

Antifaschistischer Widerstand in Deutschland

Nach dem Überfall des faschistischen Deutschlands auf die Sowjetunion 1941
verstärkten die KPD und die von ihr geführte Widerstandsbewegung (

36.2.7.)
ihren Kampf. Besondere Bedeutung erlangte der. von den illegalen kommuni-
stischen Parteigruppen in vielen Betrieben geleitete Widerstandskampf der
Arbeiterklasse. Heldenmütig wirkten, trotz der damit verbundenen Gefahr für
Leib und Leben, die Leiter und führenden Mitglieder illegaler Partei- und Wider-

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	standsorganisationen, wie Bernhard Bästlein, Arvid Harnack, Franz Jacob, Adam Kuckhoff, Theodor Neubauer, Anton Saefkow, Harro Schulze-Boysen, Georg Schumann, Martin Schwantes und Robert Uhrig. Am Widerstandskampf beteiligten sich Antifaschisten aus allen Klassen und Schichten. Zu ihnen gehörte auch die Widerstandsgruppe "Weiße Rose" der Geschwister Hans und Sophie Scholl an der Universität München. Deutsche Antifaschisten bildeten mit aus- ländischen Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen gemeinsame Komitees. Die Häftlinge in den Konzentrationslagern schufen internationale Lagerleitungen, die die Selbstbefreiung vorbereiteten. Terror und Massenverhaftungen durch die Faschisten vermochten den Widerstandskampf bis zur Befreiung vom Faschismus nicht zu unterbinden. Holzschnitte mil antifaschistischen Aufrufen

36.3.14.	Nationalkomitee "Freies Deutschland"
	Antifaschistische Emigranten und Kriegsgefangene in der UdSSR gründeten auf Initiative des Zentralkomitees der KPD im Juli 1943 in Krasnogorsk bei Moskau die Bewegung "Freies Deutschland", dessen führendes Organ das National- komitee "Freies Deutschland" (NKFD) war. Die Bewegung kämpfte u.a. für die Beendigung des Krieges durch den Sturz der Hitlerregierung und für den Aufbau eines antifaschistisch-demokratischen Deutschlands. Präsident des NKFD war Erich Weinert. Zu seinen Mitgliedern gehörten Kommunisten, Sozial- demokraten, Gewerkschafter, Christen beider Konfessionen, Schriftsteller sowie Soldaten und Offiziere. Das NKFD leistete unter den deutschen Kriegsgefan- genen Aufklärungs- und Erziehungsarbeit, entsandte Gruppen von Antifaschisten an die Front u.a.m. Seine Tätigkeit wurde vom Zentralkomitee der KPdSU (B) und von der Regierung der UdSSR wirkungsvoll unterstützt. Komitees der Be- wegung "Freies Deutschland" entstanden in vielen Ländern. Im November 1945 löste sich die Bewegung nach Erfüllung ihrer Aufgabe selbst auf.

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