zur Seite 439 439 Geschichte in Übersichten
Wissensspeicher für den Unterricht
Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin
1982
Inhaltsverzeichnis
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Zweiter
Weltkrieg
1939 bis 1945
1945 bis 1949 1949 bis
1960/61
UdSSR Volksdemokr.
Staaten
Deutsch-
land
Imperialistisches
Staatensystem
                                                                                                                                                                             
37.3.13.           Gründung der SED 1946
 
Die Erfolge und Erfahrungen bei der antifaschistisch-demokratischen Umwälzung
in der sowjetischen Besatzungszone (37.3.8. Gründung demokratischer Massenorganisationen 37.3.8. bis 37.3.12.) und die inter-
nationale Entwicklung (37.4.2. Aufschwung der Arbeiterbewegung in kapitalistischen Ländern 1945/46 37.4.2.) bestätigten die Politik der Aktionseinheit von
KPD und SPD
. Mehr und mehr forderten Parteimitglieder auch eine politische
und organisatorische Einheit der Arbeiterklasse auf marxistischer
Grundlage
.
In den westlichen Besatzungszonen waren zwar auch Einheitsgewerkschaften
entstanden, jedoch verhinderten einheitsfeindliche Kräfte im Bunde mit den
imperialistischen Besatzungsmächten (37.3.7. Aktionseinheit von KPD und SPD / Block der antifschistisch-demokratischen Parteien 37.3.7. und 37.3.19.) die Zusammen-
arbeit von SPD-Organisationen mit der KPD und vertieften durch hemmungs-
losen Antikommunismus die Spaltung der Arbeiterklasse.
Wichtige Schritte auf dem Wege zur Gründung der SED Emblem der SED
SOZIALISTISCHE EINHEITSPARTEI DEUTSCHLANDS
 
Emblem der SED
  • Dezember 1945: Gemeinsame Konferenz der Parteiführungen
    von KPD und SPD mit Funktionären zur politischen und orga-
    nisatorischen Vorbereitung der Vereinigung
  • Februar/März 1946: Diskussionen über Entwürfe der Grund-
    sätze und Ziele sowie des Statuts der Einheitspartei. Sie
    schufen gemeinsame Standpunkte für die Weiterführung der
    antifaschistisch-demokratischen Umwälzung und drängten
    opportunistische sowie sektiererische Auffassungen zurück
  • Frühjahr 1946: Vereinigung von Grundorganisationen
  • Anfang April 1946: Vereinigung von KPD und SPD auf Landes-
    bzw. Provinzialparteitagen

Am 21. und 22.04.1946 tagte in Berlin der Vereinigungsparteitag, dessen
Delegierte einmütig die Gründung der Sozialistischen Einheitspartei
Deutschlands (SED)
sowie die Grundsätze und Ziele der SED beschlossen.
Dieses Programm wies den Weg zum Sozialismus über die konsequente Zuende-
führung der antifaschistisch-demokratischen Umwälzung (37.3.3. Antifaschistisch-demokratische Umwälzung in der sowjetischen Besatzungszone 1945 bis 1949 37.3.3.). Der Partei-
tag wählte Wilhelm Pieck und Otto Grotewohl zu gleichberechtigten Vor-
sitzenden der SED.
Die Gründung der SED war die größte Errungenschaft in der Geschichte des
deutschen Volkes seit der Verkündung des Kommunistischen Manifests und der
Gründung der KPD. Sie war die entscheidende Garantie gegen eine Wiederher-
stellung des Imperialismus sowie die Voraussetzung aller künftigen Siege des
werktätigen Volkes.
 
 
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Zweiter
Weltkrieg
1939 bis 1945
1945 bis 1949 1949 bis
1960/61
UdSSR Volksdemokr.
Staaten
Deutsch-
land
Imperialistisches
Staatensystem
                                                                                                                                                                             
37.3.14.           Volksentscheid in Sachsen 1946
 
Am 30.06.1946 sprachen sich in einem Volksentscheid, der auf Initiative der
SED durchgeführt wurde, in Sachsen 77,6% der stimmberechtigten Bevölkerung
für die entschädigungslose Enteignung der Betriebe der aktiven Nazis und
Kriegsverbrecher aus. Daraufhin wurden in allen Ländern der sowjetischen
Besatzungszone durch Verordnung die Betriebe der aktiven Nazis und Kriegs-
verbrecher enteignet. Bis zum Frühjahr 1948 waren das 9281 gewerbliche Unter-
nehmen, darunter 3843 Industriebetriebe, deren Anteil etwa 40% an der gesam-
ten Industrieproduktion betrug. Enteignet wurden z.B. Betriebe der Elektro-
konzerne AEG und Siemens, des Flick-Konzerns und der IG Farben.
Mit der Überführung dieser Betriebe in Volkseigentum entstanden Volks-
eigene Betriebe (VEB)
, die den volkseigenen Sektor der Industrie bildeten.
Er stellte die ökonomische Grundlage der revolutionären Umwälzung dar und
umfaßte zusammen mit den Betrieben der Sowjetischen Aktiengesellschaft
(SAG)
nahezu die gesamte Großindustrie, das Finanz- und Kreditwesen
sowie einen wesentlichen Teil des Verkehrs- und Transportwesens. (Auf Be-
fehl der SMAD wurde 1946 ein Teil der für die Demontage vorgesehenen ehe-
maligen deutschen Rüstungsbetriebe in Form der Sowjetischen Aktiengesell-
schaften an Ort und Stelle belassen. Nach der Umstellung auf Friedensproduk-
tion fanden in diesen SAG-Betrieben Zehntausende deutscher Werktätiger Arbeit
und Brot. Ein Teil der Produktion wurde als Reparation geleistet, ein wachsender
Teil war für den deutschen Bedarf bestimmt. Im Zeitraum von 1947 bis 1954
wurden die SAG-Betriebe in Volkseigentum überführt.)
 
37.3.15.           Festigung der antifaschistisch-demokratischen Machtorgane /
          Deutsche Wirtschaftskommission (DWK) 1947/48
 
In der sowjetischen Besatzungszone hatten klassenbewußte Arbeiter unter schwie-
rigsten Bedingungen (37.3.4. Hinterlassenschaft des Faschismus 1945 37.3.4.) als Funktionäre in den neuen Machtorganen
gearbeitet (37.3.9. Antifaschistisch-demokratische Machtorgane 37.3.9.). Ihnen war es wesentlich zu danken, daß sich das Leben
allmählich wieder normalisierte, daß allerorts an der Beseitigung der Kriegs-
schäden gearbeitet und daß Umsiedlern und heimkehrenden Kriegsgefangenen
Hilfe zuteil wurde. Sie hatten sich nicht nur Fachkenntnisse für ihre neue, unge-
wohnte Tätigkeit anzueignen, sondern mußten gleichzeitig gegen jene Kräfte
kämpfen, die in den Verwaltungen den antifaschistisch-demokratischen Aufbau
sabotierten. Insgesamt hatten sich bis 1946 die neuen Machtorgane zu Instru-
menten der Arbeiterklasse
entwickelt.
Im Herbst 1946 fanden Wahlen demokratischer Volksvertretungen statt. Aus
diesen Gemeinde-, Kreistags- und Landtagswahlen ging die SED als stärk-
ste Partei
hervor. In allen Ländern konstituierten sich Regierungen, denen Ver-
treter aller drei Parteien (37.3.7. Aktionseinheit von KPD und SPD / Block der antifaschistisch-demokratischen Parteien 37.3.7.) angehörten.
 
 
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