zur Seite 371 371 Geschichte in Übersichten
Wissensspeicher für den Unterricht
Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin
1982
Inhaltsverzeichnis
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Imperia-
listisches
Staatensystem
1924 bis 1929
Weltwirtschaftskrise 1929 bis 1933 Verschärfung
der imperial.
Widersprüche
1933 bis 1939
Weltwirtschaftskrise
außerhalb Deutschlands
Wirtschaftskrise
in Deutschland
                                                                                                                                                                             
34.2.5.           Bauernhilfsprogramm / Arbeitsbeschaffungsplan 1931
 
In einem Bauernhilfsprogramm und einem Arbeitsbeschaffungsplan (u.a.
durch ein Wohungsbauprogramm und Verkehrsbauten) entwickelte die KPD
1931 Forderungen, um die Lage der am härtesten von der Weltwirtschaftskrise
(34.2.1. Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise 34.2.1.) und der Notverordnungspolitik (34.2.2. Präsidialkabinette / Notverordnungen 34.2.2.) betroffenen Werktätigen
rasch und wirksam zu verbessern.
Finanziert werden sollten die Pro-
gramme u.a. durch Streichung
aller Ausgaben für militärische Zwecke
und durch Sondersteuern auf große
Vermögen und Einkommen.

Forderungen des Bauernhilfsprogramms
  • Aufhebung der Steuer-, Schuld- und
    Pachtlasten für Kleinbauern, Winzer
    und Fischer; Steuersenkung für Mittel-
    bauern
  • Enteignung der Großgrundbesitzer und
    unentgeltliche Verteilung des Bodens an
    landarme Bauern
  • Arbeitslosenunterstützung, Alters- und
    Krankenfürsorge für Kleinbauern, Win-
    zer und Fischer
   
Wahlplakat der KPD 1931

Eurer Hände Fleiß, Eurer Arbeit Preis,
raubt Euch das Junkergeschmeiß!

Kämpft mit der revolutionären Arbeiterschaft!

Wahlplakat der KPD 1931
 
34.2.6.           Antifaschistische Aktion 1932
 
Gegen den Widerstand der rechten Führer der Sozialdemokratie gelang es der
KPD, seit Frühjahr 1932 mit der Bewegung der Antifaschistischen Aktion
Ansätze einer breiten Einheitsfront gegen den drohenden Faschismus zu
schaffen. (im Juli 1932 erreichte die Hitlerpartei bei den Reichtagswahlen die
höchste Stimmenzahl in den Jahren der Weimarer Republik.) Juni/Juli 1932
entstanden zahlreiche Einheitsfrontkomitees, in denen Kommunisten, Sozial-
demokraten und andere Antifaschisten den gemeinsamen Widerstand gegen den
anwachsenden Terror der faschistischen Banden organisierten. Im Sommer und
Herbst 1932 standen zahlreiche Streiks im Zeichen der Antifaschistischen Aktion.
Die antifaschistische Einheitsfront erreichte eine solche Stärke, daß der Massen-
einfluß der Nazis nicht weiter anwuchs und bei den Reichstagswahlen Anfang
November 1932 zwei Millionen Wähler der Hitlerpartei den Rücken kehrten
(34.2.8. Machtübertragung an die Faschisten Januar 1933 34.2.8.)
 
 
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Imperia-
listisches
Staatensystem
1924 bis 1929
Weltwirtschaftskrise 1929 bis 1933 Verschärfung
der imperial.
Widersprüche
1933 bis 1939
Weltwirtschaftskrise
außerhalb Deutschlands
Wirtschaftskrise
in Deutschland
                                                                                                                                                                             
34.2.7.           Staatsstreich in Preußen Juli 1932
 
Am 20. 7. 1932 setzten Reichspräsident von Hindenburg und die reaktionäre
Reichsregierung von Papen mit einem Staatsstreich die von Sozialdemokraten
geführte Landesregierung in Preußen, dem größten Land des Deutschen
Reiches, ab. Den von der KPD dagegen vorgeschlagenen Generalstreik lehnten
die rechten sozialdemokratischen Führer ab. Kampflos überließen sie ihre Posi-
tionen im Staatsapparat der Reaktion. Anstatt alles für die Abwehr des Faschismus
(Faschismus S.15) in Deutschland zu tun, konzentrierten sie sich weiterhin auf den Kampf
gegen die KPD.
 
34.2.8.           Machtübertragung an die Faschisten Januar 1933
 
Der schwindende Masseneinfluß der Nazipartei Ende 1932 (34.2.6. Antifaschistische Aktion 1932 34.2.6.) veranlaßte
die reaktinären Kräfte des deutschen Monopolkapitals, die Errichtung der
offenen faschistischen Diktatur
(Faschismus S.15) unter Führung der Nazipartei zu
beschleunigen. Am 30. 1. 1933 berief Reichspräsident von Hindenburg im Inter-
esse dieser Kreise eine faschistische Regierung mit Hitler als Reichs-
kanzler
.
Die rechten Führer der Sozialdemokratie und der Gewerkschaften lehnten den
Appell des Zentralkomitees der KPD ab, den Machtantritt des Faschismus mit
einem Generalstreik zu beantworten. Deswegen kam keine breite antifaschi-
stische Einheitsfront zustande. Das war die entscheidende Ursache dafür, daß
auf Grund der Ideologie und Politik der rechten sozialdemokratischen Führer,
die immer noch einen starken Einfluß auf wesentliche Teile der Arbeiterklasse
ausübten, die deutsche Arbeiterklasse eine schwere Niederlage erlitt, die bürger-
lich-parlamentarische Weimarer Republik unterging und die räuberischsten
Kräfte des Finanzkapitals ihre offene faschistische Diktatur errichten konnten.

Diagramm der Wählerstimmen wichtiger Parteien 1928 bis 1932     Diagramm
der Wähler-
stimmen
wichtiger
Parteien
1928
bis 1932
 
 
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