zur Seite 369 369 Geschichte in Übersichten
Wissensspeicher für den Unterricht
Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin
1982
Inhaltsverzeichnis
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Imperia-
listisches
Staatensystem
1924 bis 1929
Weltwirtschaftskrise 1929 bis 1933 Verschärfung
der imperial.
Widersprüche
1933 bis 1939
Weltwirtschaftskrise
außerhalb Deutschlands
Wirtschaftskrise
in Deutschland
                                                                                                                                                                             
       
Auswirkungen auf die Volksmassen in Deutschland
  • Ansteigen der Arbeitslosigkeit auf über 8 Millionen (1932)
  • Ansteigen der Kurzarbeit
  • Nachhaltige Verschlechterung der Lebenshaltung der Arbeiterklasse
  • Ruin zahlreicher Gewerbetreibender und werktätiger Bauern
  • Kürzung der Gehälter und Pensionen der mittleren und unteren Beamten und Ange-
    stellten
                                                                                                                                                        
Abwälzung der Krisenlasten auf die Werktätigen durch das deutsche Monopolkapital:
Massenverelendung und Verschärfung des Klassenkampfes
1930   Mansfelder Bergarbeiterstreik
1931   Ruhrbergarbeiterstreik
1932   Berliner Verkehrsarbeiterstreik
 
34.2.2.           Präsidialkabinette / Notverordnungen
 
Die Verschärfung des Klassenkampfes (34.2.1. Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise 34.2.1.) ließ die reaktionärsten Kreise
des deutschen Finanzkapitals Kurs auf die Beseitigung der Weimarer Republik
(30.4.3. Gründung der Weimarer Republik 1919 30.4.3.) nehmen. Ab 1930 regierten Präsidialkabinette, die nur der Bestä-
tigung des Reichspräsidenten und nicht des Reichstages bedurften. Mit Notver-
ordnungen
, das heißt ohne parlamentarische Zustimmung, bürdeten sie unter
Mißbrauch des Artikels 48 der Verfassung (32.2.1. Weimarer Verfassung 1919 32.2.1.) den Werktätigen immer
neue Lasten auf und bauten die bürgerliche Demokratie (Demokratie, bürgerliche S.13) systematisch
ab. Die Gefahr einer faschistischen Diktatur (34.1.2. Gefahr des Faschismus 34.1.2. und Faschismus S.15) war offensicht-
lich.
 
34.2.3.           Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP)
 
Während der Weltwirtschaftskrise gewann die 1919 gegründete faschistische
NSDAP unter Hitler an Bedeutung für die herrschende Klasse. Von der Mehr-
heit des deutschen Monopolkapitals und der Großagrarier finanziell unterstützt,
erlangte sie mit Antikommunismus (33.2.2. Antikommunismus / Chauvinismus / Revanchismus 33.2.2.), Antisemitismus (35.2.5. Ideologische Kriegsvorbereitungen 35.2.5.) und
hemmungsloser nationaler und sozialer Demagogie, verbunden mit Terror, vor
allem unter den ruinierten kleinbürgerlichen Schichten rasch an Masseneinfluß.
Ihre SA- und SS-Horden (SA = Sturmabteilung, SS = Schutzstaffel) wurden
auf Arbeiterversammlungen gehetzt und wirkten als Streikbrecher. Die NSDAP
wurde zur sozialen Hauptstütze der reaktionärsten und aggressivsten Teile des
deutschen Finanzkapitals.
 
 
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Imperia-
listisches
Staatensystem
1924 bis 1929
Weltwirtschaftskrise 1929 bis 1933 Verschärfung
der imperial.
Widersprüche
1933 bis 1939
Weltwirtschaftskrise
außerhalb Deutschlands
Wirtschaftskrise
in Deutschland
                                                                                                                                                                             
       
Teil eines Plakates der KPD aus dem Jahre 1932
Hitler, die rechte Hand der Millionäre     Teil eines Plakates der
KPD aus dem Jahre
1932
 
34.2.4.           Programm zur nationalen und sozialen Befreiung 1930
 
Die KPD organisierte Massenbewegungen gegen die Abwälzung der Krisen-
lasten auf die Werktätigen, gegen die Arbeitslosigkeit (34.2.1. Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise 34.2.1.) und die reak-
tionäre Politik der Notverordnungen (34.2.2. Präsidialkabinette / Notverordnungen 34.2.2.). Frühzeitig warnte sie vor der
heranreifenden faschistischen Gefahr und entlarvte den imperialistischen Klas-
sencharakter des Faschismus. Als einzige Partei stellte die KPD der reaktionären
imperialistischen Politik eine klare Alternative mit der "Programmerklärung
zur nationalen und sozialen Befreiung des deutschen Volkes"
vom
August 1930 entgegen.
 
Hauptpunkte der Programmerklärung
  • Forderung nach Entmachtung des Monopolkapitals und Enteignung des Großgrund-
    besitzes als den Schuldigen an Krise, Not und Elend sowie als den Urhebern der
    faschistischen Gefahr
  • Kennzeichnung der NSDAP (34.2.3. Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) 34.2.3.) als eine Partei der äußersten Reaktion und
    Entlarvung ihrer monopolkapitalistischen Geldgeber
  • Erläuterung, daß nur der Sozialismus imstande ist, die Lebensfragen des deutschen
    Volkes zu lösen, Hervorhebung des Beispiels der UdSSR
                                                                                                                                                        
 
 
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Schwarz ebnete scheinrot das Beet.
Scheinrot sähte soziale Erpressbarkeit,
nun geht die braune Saht auf ?
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