zur Seite 391 391 Geschichte in Übersichten
Wissensspeicher für den Unterricht
Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin
1982
Inhaltsverzeichnis
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Welt-
wirtschafts-
krise
1929 bis 1933
Verschärfung der imperial. Widersprüche 1933 bis 1939 Zweiter
Weltkrieg
1939 bis 1945
Dtschld.
1933/34
Dt. Kriegs-
vorbereitg.
Imp.
Staaten
Aggres-
sionen
Antifasch.
Kampf
                                                                                                                                                                             
       
Ergebnisse des Nichtangriffsvertrages für die Sowjetunion
  • Verhinderung eines antisowjetischen Militärblocks der mächtigsten imperialistischen
    Staaten
  • Bannung der Gefahr eines Zweifrontenkrieges gegen die Sowjetunion
  • Zeitweilige Sicherung des Friedens für das Sowjetvolk
  • Zeitgewinn für die Stärkung der Verteidigungskraft des Sowjetstaates
                                                                                                                                              
 
35.5.           Kampf um die Einheits- und Volksfront
          gegen Faschismus und Krieg
 
35.5.1.           Der VII. Weltkongreß der Kommunistischen
          Internationale 1935
       
Die Kommunistische Internationale (29.4.3. Gründung kommunistischer Parteien und der Kommunistischen Internationale März 1919 29.4.3.) zog auf ihrem VII. Welt-
kongreß 1935
in Moskau aus der veränderten internationalen Lage Schluß-
folgerungen für die Strategie und Taktik der kommunistischen Parteien.

Haupteinflußfaktoren der internationalen Lage in der Mitte der dreißiger Jahre
Sieg des Sozialismus
in der UdSSR
    Errichtung der faschistischen Diktatur
in Deutschland
Faschismus in Italien
Faschistische Gefahr in anderen
Ländern
Wachsende Kriegsgefahr

Der VII. Weltkongreß der KI verallgemeinerte die Erfahrungen, die in einzelnen
Ländern im Kampf gegen den Faschismus (Faschismus S.15) bzw. bei dessen Abwehr ge-
sammelt worden waren. Den neuen historischen Bedingungen entsprach eine
vom Kongreß entwickelte Strategie und Taktik, die auf die Einheitsfront der
Arbeiterklasse
, insbesondere auf die Aktionseinheit von Kommunisten
und Sozialdemokraten
, als Voraussetzung für eine breiteste Schichten umfas-
sende Volksfront gegen Faschismus und drohende Kriegsgefahr und für den
Kampf um demokratische Verhältnisse orientierte. Die Beschlüsse des VII. Welt-
 
 
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Welt-
wirtschafts-
krise
1929 bis 1933
Verschärfung der imperial. Widersprüche 1933 bis 1939 Zweiter
Weltkrieg
1939 bis 1945
Dtschld.
1933/34
Dt. Kriegs-
vorbereitg.
Imp.
Staaten
Aggres-
sionen
Antifasch.
Kampf
                                                                                                                                                                             
        kongresses ermöglichten es den kommunistischen Parteien, alle friedliebenden,
demokratischen und antifaschistischen Kräfte gegen Faschismus und Krieg, für
Demokratie und Frieden und für die Bildung von Regierungen der proletari-
schen Einheitsfront
oder der antifaschistischen Volksfront zu vereinen. Das
war zugleich der Weg, um die Massen an die sozialistische Revolution heran-
zuführen.
 
35.5.2.           Brüsseler Parteikonferenz der KPD 1935
       
Die Brüsseler Parteikonferenz der KPD, die zur Sicherung ihrer Teilnehmer
so bezeichnet wurde, fand vom 3. bis 15. 10. 1935 in der Nähe von Moskau statt.
Sie arbeitete auf der Grundlage der Beschlüsse des VII. Weltkongresses der Kom-
munistischen Internationale (35.5.1. Der VII. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale 1935 35.5.1.) und der Erfahrungen der KPD im anti-
faschistischen Kampf die Strategie und Taktik für den Sturz der faschistischen Dik-
tatur in Deutschland aus. Die Konferenz erklärte die Herstellung der Einheits-
front der Arbeiterklasse
(siehe 35.5.1. Der VII. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale 1935 35.5.1.) und der antifaschistischen Volks-
front
aller Werktätigen (35.5.1. Der VII. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale 1935 35.5.1.) zur zentralen Aufgabe.

Nächstes strategisches Ziel des antifaschistischen Kampfes in Deutschland
  • Sturz des Hitlerregimes
  • Erringung demokratischer Rechte und Freiheiten für das Volk
  • Erkämpfung eines freien antifaschistischen deutschen Staates
                                                                                                                                              

Die Parteikonferenz wählte das neue Zentralkomitee. Wilhelm Pieck wurde
für die Dauer der Einkerkerung Ernst Thälmanns zum Vorsitzenden der KPD
gewählt.
 
35.5.3.           Anfänge einer deutschen Volksfront
       
Geleitet von den Beschlüssen der Brüsseler Parteikonferenz (35.5.2. Brüsseler Parteikonferenz der KPD 1935 35.5.2.) ver-
stärkten die deutschen Kommunisten ihre Anstrengungen, die Einheitsfront-
politik der KPD
zu verwirklichen und zugleich den Kreis der aktiven Kämpfer
gegen den Faschismus über die Arbeiterklasse hinaus zu erweitern. In Paris ent-
stand im Jahre 1936, dank der Bemühungen der KPD, unter Vorsitz Heinrich
Manns ein Ausschuß zur Vorbereitung einer deutschen Volksfront. Daran
beteiligten sich Kommunisten, Sozialdemokraten und eine größere Zahl anti-
faschistischer Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler sowie Vertreter der
bürgerlichen Opposition gegen das Naziregime. In Deutschland gelang es ille-
galen Parteiorganisationen der KPD, Volksfrontausschüsse zu schaffen. In eini-
gen Emigrationsländern sowie im spanischen Freiheitskampf (35.3.5. Spanien 35.3.5.) bildeten
 
 
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