zur Seite 529 529 Geschichte in Übersichten
Wissensspeicher für den Unterricht
Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin
1982
Inhaltsverzeichnis
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1961 bis 1969 1970 bis 1980
UdSSR Soz.
Staaten
DDR Soz. Außen-
politik
Kampf um Unabhängig-
keit und Fortschritt
Imp. Staa-
tensystem
                                                                                                                                                                             
40.5.5.           Angola
 
Die 1956 gegründete Volksbefreiungsbewegung Angolas (MPLA) begann
1961 den bewaffneten Kampf gegen die portugiesische Kolonialmacht. Nach
der Proklamation der Volksrepublik Angola im November 1975 bildete sich
eine neokolonialistische Front aus imperialistischen Kreisen, vornehmlich der
USA und Südafrika, sowie der einheimischen Reaktion, unterstützt von den
Maoisten, gegen das angolanische Volk. Mit solidarischer ökonomischer, poli-
tischer und militärischer Unterstützung Kubas, der Sowjetunion und anderer
sozialistischer Länder (z.B. der DDR) errang Angola im Frühjahr 1976 einen
entscheidenden Sieg über die imperialistische Intervention und die innere
Konterrevolution.
Die MPLA orientierte auf eine sozialistische Entwicklung des Landes. Im Dezem-
ber 1977 beschloß der I. Kongreß der Volksbefreiungsbewegung Angolas -
Partei der Arbeit (MPLA-PdA)
die Umwandlung der bisherigen antiimperia-
listischen Volksbefreiungsbewegung in eine marxistisch-leninistische Partei. For-
mierung und Aufbau dieser Partei stehen seither im Mittelpunkt der Anstrengun-
gen der revolutionären Führung der VR Angola. Bis September 1979 wurden
rund 16 000 Mitglieder und Kandidaten der MPLA-PdA aufgenommen, 1978
Frauen- und Jugendorganisationen der Partei gegründet und seit 1979 ein umfas-
sendes politisch-ideologisches Bildungs- und Erziehungssystem aufgebaut. Die
VR Angola ist ständigen Überfällen seitens der südafrikanischen Rassisten aus-
gesetzt.
 
40.6.       Imperialistisches Staatensystem
 
40.6.1.           Zyklische Wirtschaftskrise
 
Die kapitalistische Wirtschaft geriet in den siebziger Jahren in ihre schwerste
zyklische Krise seit 1929
(34. Weltwirtschaftskrise in den kapitalistischen Ländern 1929 bis 1933 34.), die erstmals seit 1945 alle wichtigen kapita-
listischen Industriestatten annähernd gleichzeitig erfaßte. Nach ersten Krisen-
erscheinungen 1971 in den USA und Italien und Stagnation in anderen imperia-
listischen Staaten, kam es Ende 1973 / Anfang 1974 und schließlich 1975 zu den
Tiefpunkten der Krise. Die Industrieproduktion ging im Durchschnitt um mehr
als 8% zurück, in den USA sogar um 15% und in Japan um 16%. Die anschlie-
ßende Erhöhung der Produktion führte zu keiner Konjunktur. Wesentliche
Krisenerscheinungen blieben erhalten (40.6.2. Währungskrisen und Inflation 40.6.2.), die allgemeine Krise des
Kapitalismus (Krise des Kapitalismus, allgemein S.22) vertiefte sich.
Bereits ab 1980 zeichneten sich weitere zyklische kapitalistische Weltwirtschafts-
krisen ab.
 
 
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1961 bis 1969 1970 bis 1980
UdSSR Soz.
Staaten
DDR Soz. Außen-
politik
Kampf um Unabhängig-
keit und Fortschritt
Imp. Staa-
tensystem
                                                                                                                                                                             
40.6.2.           Währungskrisen und Inflation
 
Das Besondere in der Krisensituation der siebziger Jahre (40.6.1. Zyklische Wirtschaftskrise 40.6.1.) bestand
darin, daß sich die zyklische Krise (Krise, zyklische S.23) mit längerfristigen, nicht an den
Krisenzyklus gebundenen Erscheinungen verknüpfte, die alle Bereiche der kapi-
talistischen Gesellschaft erfaßten.
 
Längerfristige Krisenerscheinungen
Währungskrise: Das von den USA geschaffene imperialistische Währungssystem
wurde schrittweise durch Dollarabwertungen zerstört, mit denen der USA-Imperialis-
mus die Kosten seiner Aggressionspolitik auf seine Rivalen abwälzte.

Inflation: Die Geldentwertung wurde zur Dauererscheinung auch bei stagnierender
Produktion ("Stagflation"). Steigerung der Verbraucherpreise: 1973 um 8,7% , 1974 um
15,2% , 1976 um 8% , 1979 um 11% .

Energie- und Rohstoffkrise, Umweltkrise, Krise der Beziehungen zwischen
Industrie- und Entwicklungsländern, Krise der Moral, Kultur und des Lebens-
niveaus

                                                                                                                               
 
40.6.3.           Arbeitslosigkeit und soziale Unsicherheit
 
  Die Monopole erhöhten ihre Profite in     
der Krise (40.6.1. Zyklische Wirtschaftskrise 40.6.1.) beträchtlich und
wälzten zur gleichen Zeit die Krisen-
lasten mittels faktischer Einkommens-
beschränkungen, Abbau der sozialen
Leistungen und vor allem der Massen-
entlassungen auf die Werktätigen ab.
Damit wuchs die soziale Unsicher-
heit
. Immer offensichtlicher wurde die
Unfähigkeit der kapitalistischen Ge-
sellschaft, dem Volk die grundlegen-
den Menschenrechte - das Recht auf
Arbeit, soziale Sicherheit und Gerech-
tigkeit - zu garantieren. Die Massen-
arbeitslosigkeit
wurde in den impe-
rialistischen Ländern zur Dauerer-
scheinung. Damit erlosch für Millionen
Arbeitslose (z.B. 1980 in den USA von
8,2 Millionen 4,2 Millionen) der
Anspruch auf Arbeitslosenunterstüt-
zung.
Karikatur aus der 'Prawda', 1976
Karikatur aus der "Prawda", 1976
                                                                                                                               
 
 
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