27 | Geschichte in Übersichten Wissensspeicher für den Unterricht Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin 1982 Grundbegriffe Inhaltsverzeichnis |
30 |
Produktivkräfte | |||
Alle Faktoren, die im Produktionsprozeß bei der Produktion materieller Güter zusammen wirken, bilden die Produktivkräfte.
Die Produktivkräfte zeigen den Grad der Beherrschung der Naturkräfte durch den Menschen an. Der Mensch ist die Hauptproduktivkraft. Die Produktivkräfte sind das beweglichste, das revolutionäre Element innerhalb der Produktions- weise ( S.27). |
|||
Revolutionäre Situation | |||
In der Epoche des Übergangs von einer Gesellschaftsformation ( S.16) zur anderen spitzen sich die ökonomischen, politischen und sozialen Widersprüche zwischen der herrschenden und der unterdrückten Klasse ( S.19 und S.20) bis zum äußersten zu. Es entsteht eine revolutionäre Situation. Sie ist die Vorstufe einer sozialen Revolution ( S.29).
|
|||
Revolution, bürgerliche | |||
Die bürgerliche Revolution hat die Aufgabe, den Überbau (insbesondere den Staat) der überlebten Feudalgesellschaft zu beseitigen, um den kapitalistischen Produktionsverhältnissen ( S.27) voll zum Durchbruch zu verhelfen. Diese Revolution endet mit der Übernahme der politischen Macht durch die Bour- geoisie, die herrschende Klasse des Kapitalismus, bzw. mit einem Bündnis von Bourgeoisie und Adel (Junker). Die bürgerliche Revolution führt zur Schaffung bürgerlicher Nationalstaaten und beseitigt die Hindernisse, die der Entwicklung des Kapitalismus entgegenstehen. Durch die bürgerliche Revolution wird eine Ausbeuterordnung durch eine andere ersetzt. Die Volksmassen, die die ent- |
|||
28 |
scheidende Kraft in jeder sozialen Revolution ( S.29) sind, können ihre Vor- stellungen von einer ausbeutungsfreien Gesellschaft in der bürgerlichen Revo- lution nicht verwirklichen, sie erhalten jedoch durch die bürgerliche Revolution oft wesentlich günstigere Bedingungen (z.B. bürgerlich-demokratische Freiheiten im Gegensatz zur feudalen Leibeigenschaft) für den Kampf um weitere gesell- schaftliche Fortschritte. |
|
Revolution, soziale | |
Soziale Revolutionen sind qualitative Umschlags- oder Übergangsprozesse in der Entwicklung der Gesellschaft, bei denen eine ökonomische Gesellschafts- formation ( S.16) durch eine andere abgelöst wird. Die Ursache für die Revolutionen liegt im Konflikt zwischen dem Charakter der Produktivkräfte ( S.28) und den überlebten Produktionsverhältnissen ( S.27). Die soziale Revolution ist der Höhepunkt der Klassenkämpfe ( S.20). Hauptkennzeichen der sozialen Revolution ist der Übergang der politischen Macht (Staatsmacht) aus den Händen der untergehenden herrschenden Klasse in die der revolutio- nären und künftigen herrschenden Klasse, die diese zur Entfaltung der neuen Produktionsverhältnisse nutzt. Revolutionen sind "die Lokomotiven der Ge- schichte" (Marx), denn in ihnen beschleunigt sich besonders stark die gesell- schaftliche Entwicklung, in ihnen tritt die geschichtsbildende Kraft der Volks- massen außerordentlich deutlich hervor. Der Charakter einer Revolution, z.B. bürgerliche Revolution ( S.28) oder sozialistische Revolution ( S.29), wird durch den Stand der gesellschaftlichen Entwicklung, durch die historische Auf- gabe der Revolution und ihre Triebkräfte, d.h. durch die Klassen, die sie tragen, bestimmt. |
|
Revolution, sozialistische | |
Die sozialistische Revolution ist ein komplizierter, längerer Prozeß, in dem der Klassenkampf ( S.20) der Arbeiterklasse gegen die Bourgeoisie seine höchste Stufe erreicht. Der Hauptinhalt der sozialistischen Revolution besteht im Sturz der Herrschaft der Bourgeoisie ( S.19), in der Errichtung der Herrschaft der Arbeiterklasse ( S.13) im Bündnis mit allen Werktätigen, in der Beseitigung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen ( S.12), in der Schaffung des gesellschaftlichen Eigentums an den wichtigsten Produktionsmitteln ( S.14) und in der allseitigen Durchsetzung neuer gesellschaftlicher Verhältnisse ( S.30). Die sozialistische Revolution stellt die größte Umwälzung in der Ge- schichte der Menschheit dar, denn sie beendet die Phase der antagonistischen Klassengesellschaften in der Geschichte überhaupt. Durch sie wird die Entwick- lung zur klassenlosen Gesellschaft eingeleitet. |
|
Sklavenhaltergesellschaft | |
Die Grundlage der Sklavenhaltergesellschaft bildet das Privateigentum der Sklavenhalter an den Produktionsmitteln und an den Produzenten, den Sklaven. Die Ausbeuterklassen zwingen die Sklaven mit außerökonomischen Mitteln zur Arbeit und eignen sich das Gesamtprodukt ( S.24) an, aus dem sie die Sklaven |
|
29 |
27 | gescanntes Bild 028-029 564.092 Byte MD5 -Bild: 81709eab50dff76eeb376cde82b74428 URL: http://www.bei-ekke.de/geue/028-029.htm |
30 |