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Wissensspeicher für den Unterricht
Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin
1982
Grundbegriffe
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Marxismus-Leninismus
       
Der Marxismus-Leninismus ist die wissenschaftliche Weltanschauung und Ideolo-
gie der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei (Partei, marxistisch-leninistische S.25). Er
ist die theoretische Grundlage und praktische Anleitung für den Kampf der
kommunistischen und Arbeiterparteien, für die Errichtung der Diktatur des
Proletariats (Diktatur des Proletariats S.13), die sozialistische Umwälzung der gesellschaftlichen Ver-
hältnisse (Revolution, sozialistische S.29) und die Errichtung des Sozialismus und Kommunismus (Sozialismus und Kommunismus S.30).
Der Marxismus-Leninismus wurde von Marx (21.2.1. Karl Marx 21.2.1.) und Engels
(21.2.2. Friedrich Engels 21.2.2.) begründet und von Lenin (27.3.1. W. I. Lenin 27.3.1.) unter den Bedingungen des
Imperialismus weiterentwickelt. Die internationale Arbeiterklasse erhielt damit
den wissenschaftlichen Leitfaden, sich am Vorabend der sozialistischen Revolu-
tion auf die entscheidenden Klassenschlachten vorzubereiten und die sozialistische
Revolution zum Siege zu führen.
Die marxistisch-leninistischen Parteien, insbesondere die KPdSU, entwickeln
den Marxismus-Leninismus unter den Bedingungen des Aufbaus des Sozialismus
und des Kommunismus weiter.

Quellen des Marxismus-Leninismus
Klassische deutsche
Philosophie:
Kant, Fichte, Schelling,
Hegel, Feuerbach
Bürgerliche englische
Ökonomie:
Smith, Ricardo
Französischer
utopischer Sozialismus:
Saint-Simon, Fourier u.a.
revolutionäre Lehren
Pfeile zusmmenfassend
Kritische Verarbeitung
und Weiterentwicklung
vom Standpunkt des Proletariats
Pfeile aufsplittend
Bestandteile des Marxismus-Leninismus
Marxistisch-leninistische
Philosophie (dialektischer
und historischer
Materialismus)
Marxistisch-leninistische
Politische Ökonomie
Wissenschaftlicher
Kommunismus
 
Mehrprodukt
       
Das Mehrprodukt ist jener eil des Gesamtprodukts, der von den Arbeitenden
in der materiellen Produktion über das notwendige Produkt hinaus produziert
wird, das für die Reproduktion ihrer Arbeitskraft erforderlich ist. Es wächst mit
steigender Arbeitsproduktivität.
 
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        Das Mehrprodukt entsteht am Ende der Urgesellschaft (Urgesellschaft S.31) auf einem be-
stimmten Niveau der Produktivkräfte, u.a. durch die beginnenden gesellschaft-
lichen Arbeitsteilungen (2.1.3. Zweite gesellschaftliche Arbeitsteilung 2.1.3.). Auf der Grundlage des Mehrprodukts entstehen
das Privateigentum an den Produktionsmitteln (2.1.5. Entstehung von Privateigentum an Produktionsmitteln 2.1.5.), die Klassen (2.1.6. Entstehung von Klassen 2.1.6.
und S.19) sowie die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen (Ausbeutung des Menschen durch den Menschen S.12).
In den Ausbeuterordnungen bildet die Aneignung des Mehrprodukts das Ziel der
Produktion. (Im Kapitalismus [Kapitalismus S.19] eignet sich die Bourgeoisie das Mehrpro-
dukt in Form des Mehrwerts an.)
Im Sozialismus (Sozialismus und Kommunismus S.30) ist das Mehrprodukt das Realeinkommen (Gewinn) der
sozialistischen Gesellschaft und gehört ihr in vollem Maße. Es wird für die Er-
weiterung der sozialistischen Produktion sowie für die Erhöhung des materiellen
und kulturellen Lebensniveaus des Volkes verwendet.
 
Partei, marxistisch-leninistische
       
Die marxistisch-leninistische Partei ist der bewußte und organisierte Vortrupp
der Arbeiterklasse und aller Werktätigen eines Landes. Sie ist die höchste Form
der Klassenorganisation der Arbeiterklasse, ausgerüstet mit dem Marxismus-
Leninismus (Marxismus-Leninismus S.24).
Als Vorhut der Arbeiterklasse formuliert sie das wissenschaftlich begründete
Programm, führt die Arbeiterklasse und deren Verbündete im Kampf zum Sturz
der Bourgeoisie und für die Errichtung der kommunistischen Gesellschaft. Die
historische Mission der Arbeiterklasse (Historische Mission der Arbeiterklasse S.16) erfordert, daß sich die fort-
schrittlichsten, mutigsten und fähigsten Arbeiter und Werktätigen in einer selb-
ständigen revolutionären Partei organisieren, sie nach den Prinzipien des demo-
kratischen Zentralismus aufbauen und nach den Grundsätzen des proletarischen
Internationalismus (Internationalismus, proletarischer S.18) handeln. Die marxistisch-leninistische Partei ist
unversöhnlich gegenüber jeder Art von Opportunismus (27.1.8. Kampf gegen den Opportunismus 27.1.8.) und Sektierer-
tum. Die Mitglieder der Partei handeln entsprechend dem Statut, das die ein-
heitliche Grundlage ihrer politischen Tätigkeit bildet. Mit der Machtergreifung
durch das Proletariat (Revolution, sozialistische S.29) erhöhen sich die Anforderungen an die führende
Rolle der Partei. Sie wird Kern der gesamten politischen Organisation der
sozialistischen Gesellschaft.
 
Patriotismus, sozialistischer
       
Der Patriotismus ist die historisch gewachsene Liebe, die Verbundenheit und der
Stolz im Denken, Fühlen und Handeln gegenüber dem Vaterland.
Der Patriotismus als "eins der tiefsten Gefühle ..., das durch die jahrhunderte-
und jahrtausendelange getrennte Existenz verschiedener Vaterländer eingewur-
zelt ist" (Lenin), hat in den verschiedenen Epochen einen unterschiedlichen
Klasseninhalt. Der sozialistische Patriotismus entsteht mit der Herausbildung des
sozialistischen Vaterlandes und übernimmt alles Fortschrittliche des vergangenen
Patriotismus, beinhaltet aber vor allem Treue zur Sache des Sozialismus und
Kommunismus, zum sozialistischen Staat, zur Politik der marxistisch-leninisti-
schen Partei. Er ist seinem Wesen nach internationalistisch, untrennbar mit dem
proletarischen Internationalismus (Internationalismus, proletarischer S.18) verbunden und unvereinbar mit
Chauvinismus (33.2.2. Antikommunismus / Chauvinismus / Revanchismus 33.2.2.) und Nationalismus.
 
 
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