zur Seite 19 19 Geschichte in Übersichten
Wissensspeicher für den Unterricht
Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin
1982
Grundbegriffe
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Klassenkampf
       
Der Klassenkampf stellt die ständige offene und versteckte Auseinandersetzung
zwischen den antagonistischen Klassen (Klasse S.19) dar. In allen antagonistischen
Klassengesellschaften ist er eine objektive Gesetzmäßigkeit und die entscheidende
Triebkraft der gesellschaftlichen Entwicklung. Die Klasseninteressen der Aus-
beuterklassen und der ausgebeuteten Klassen sind gegensätzlich und unver-
söhnlich.

Untrennbar verbundene Grundformen des Klassenkampfes
Pfeil abwärts
Ökonomischer
Klassenkampf
Pfeil abwärts
Politischer
Klassenkampf
Pfeil abwärts
Ideologischer
Klassenkampf

Die einzelnen Formen des Klassenkampfes sind in den Ausbeuterordnungen
unterschiedlich. In diesem Kampf setzen die herrschenden Klassen den Staat
(Staat in Ausbeutergesellschaften S.31) als Instrument zur Erreichung ihrer Klassenziele ein.
Das höchste Maß an Bewußtsein, Organisiertheit und Stärke erreicht der Klassen-
kampf der Arbeiterklasse gegen die Bourgeoisie, seinen Höhepunkt bildet die
sozialistische Revolution (Revolution, sozialistische S.29).
 
Koexistenz, friedliche
       
Die friedliche Koexistenz (lat.: Zusammenbestehen), das friedliche Nebenein-
anderbestehen von Staaten mit unterschiedlicher Gesellschaftsordnung, ist eine
besondere, unserer Epoche (Epoche des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus S.14) entsprechende Form des Klassenkampfes
im internationalen Maßstab. Sie trägt der objektiven Tatsache Rechnung, daß
Sozialismus und Imperialismus längere Zeit nebeneinander bestehen. Diese
Politik ist darauf gerichtet, die dem Imperialismus (Imperialismus S.17) wesenseigene
Aggressivität zu unterdrücken. Die friedliche Koexistenz verlangt die Anwen-
dung friedlicher Mittel in der Zusammenarbeit auf politischem, wirtschaftlichem
und kulturellem Gebiet.

Prinzipien der friedlichen Koexistenz
                                                                                                                                              
  • Gleichberechtigung der Staaten
  • Gegenseitige Achtung der staatlichen Souveränität und territorialen Integrität
  • Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten
  • Ausbau wirtschaftlicher und kurtureller Beziehungen auf der Grundlage völliger Gleich-
    berechtigung der Staaten
  • Lösung strittiger internationaler Fragen mit friedlichen Mitteln
Eine verbindliche Festlegung dieser Grundsätze erfolgte in UNO-Dokumenten und in
der Schlußakte von Helsinki (40.4.6. Die 10 Prinzipien der KSZE 1975 40.4.6.)
 
 
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Die friedliche Koexistenz schließt die Anwendung militärischer Machtmittel im
Kampf zwischen sozialistischen und imperialistischen Staaten aus.
Die Durchsetzung der friedlichen Koexistenz als Teil des Kampfes um den Welt-
frieden schließt die Notwendigkeit ein, die imperialistischen Staaten zur Respek-
tierung der Prinzipien der friedlichen Koexistenz zu zwingen.
Eine Übertragung der friedlichen Koexistenz auf den ideologischen Klassenkampf
ist nicht möglich, da es zwischen bürgerlicher und sozialistischer Ideologie kein
kampfloses Nebeneinander geben kann.
 
Kolonialismus
       
Der Kolonialismus ist eine auf die Ausbeutung und Unterdrückung anderer
Völker gerichtete Politik. Insbesondere die kapitalistischen bzw. imperialistischen
Staaten hatten durch grausame Eroberungskriege ihre Kolonialherrschaft er-
richtet. Dieses Kolonialsystem umfaßte Kolonien, Halbkolonien und abhängige
Länder. Die kolonialen und abhängigen Länder waren wegen ihrer Naturreich-
tümer und ihrer billigen Arbeitskräfte große Profitquellen für die imperialisti-
schen Länder.
Die imperialistische Kolonialpolitik behinderte eine eigenständige nationale Ent-
wicklung der kolonial abhängigen Völker. Sie wurden in tiefer sozialer, öko-
nomischer und geistig-kultureller Rückständigkeit gehalten. Armut, Elend, Krank-
heit, Hunger und Analphabetentum kennzeichneten das Dassein der Menschen
(27.1.6. Imperialistische Kolonialpolitik 27.1.6.).
Die Große Sozialistische Oktoberrevolution leitete die Krise des Kolonialsystems
ein (29.4.2. Welthistorische Bedeutung und internationale Auswirkungen der Oktoberrevolution 29.4.2.). Für die kolonial unterdrückten Länder entstand seit dieser Zeit
objektiv die Möglichkeit, sich zu befreien. Nach dem zweiten Weltkrieg führte
dieser antikoloniale Kampf, verbunden mit der Herausbildung des sozialistischen
Weltsystems (Epoche des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus S.14), zum Zerfall und schließlich zum Zusammenbruch des
imperialistischen Kolonialsystems und zur Bildung selbständiger Nationalstaaten
(38.4. Zerfall und Zusammenbruch des imperialistischen Kolonialsystems bis 1961 38.4. und Befreiungsbewegung, nationale S.13).
 
Krieg
       
Der Krieg ist die Fortsetzung der Politik einer Klasse oder eines Staates mit
organisierter bewaffneter Gewalt zur Durchsetzung politischer Ziele und öko-
nomischer Interessen.
Der Krieg ist eine historische Erscheinung, die nur in der antagonistischen Klas-
sengesellschaft gesetzmäßig auftritt.
Der Marxismus-Leninismus (Marxismus-Leninismus S.24) unterscheidet zwischen gerechten und
ungerechten Kriegen, zwischen revolutionären und reaktionären Kriegen. Um
das Wesen eines Krieges zu bestimmen, ist es notwendig, seine politischen Ziele,
seinen sozialen Inhalt und die kriegführenden Klassenkräfte zu untersuchen.
Das ist entscheidend für die Stellung der Arbeiterklasse zu einem drohenden oder
ausgebrochenen Krieg.
Die Frage Krieg oder Frieden ist die wichtigste Frage der Gegenwart. Mit dem
Sieg des Sozialismus und Kommunismus im Weltmaßstab, d.h. mit der Besei-
tigung aller antagonistischen Klassen (Klasse S.19), wird die Ursache des Krieges be-
seitigt.
 
 
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