zur Seite 377 377 Geschichte in Übersichten
Wissensspeicher für den Unterricht
Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin
1982
Inhaltsverzeichnis
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Welt-
wirtschafts-
krise
1929 bis 1933
Verschärfung der imperial. Widersprüche 1933 bis 1939 Zweiter
Weltkrieg
1939 bis 1945
Dtschld.
1933/34
Dt. Kriegs-
vorbereitg.
Imp.
Staaten
Aggres-
sionen
Antifasch.
Kampf
                                                                                                                                                                             
35.1.7.           Übergang der KPD in die Illegalität
       
Die Errichtung der faschistischen Diktatur zwang die KPD, ihren antiimperia-
listischen Kampf in tiefer Illegalität fortzusetzen. Ernst Thälmann umriß am 7.2.1933
auf einer illegalen Tagung des Zentralkomitees in Ziegenhals, nahe
Berlin, die veränderten Kampfbedingungen und orientierte die Kommunisten
darauf, die Arbeiterklasse und alle Werktätigen zum Massenkampf gegen den
Faschismus zu mobilisieren.

Maßnahmen der KPD beim Übergang in die Illegalität
  • Sicherung der Führung der Partei durch illegale Leitungsorgane im Lande (Inlands-
    bzw. Landesleitung, Bezirks- und Unterbezirksleitungen). Leitung der illegalen Partei
    durch John Schehr nach der Verhaftung Ernst Thälmanns am 3.3.1933 (35.1.5. Verbot der Parteien und Gewerkschaften 35.1.5.).
  • Bildung einer Auslandsleitung zunächst in Paris mit Wilhelm Pieck, Franz Dahlem und
    Wilhelm Florin
  • Organisatorische Umstellung der KPD auf illegale Parteizellen in Betrieben und
    Wohngebieten
  • Aufbau eines illegalen technischen Apparates zur Herstellung und zum Vertrieb in
    Deutschland und im Ausland gedruckten Materials. Aufbau eines illegalen Kurier-
    dienstes, Sicherung illegaler Quartiere und Anlaufstellen. Schaffung von Grenzstütz-
    punkten
                                                                                                                                                        
 
35.1.8.           Antifaschistischer Widerstandskampf unter der Führung
          der KPD
       
Der antifaschistische Widerstandskampf war ein Klassenkampf zwischen
der Arbeiterklasse sowie anderen Werktätigen und der Monopolbourgeoisie.
Aus der Arbeiterklasse kamen die meisten, aktivsten und bewußtesten Anti-
faschisten. Aber auch Angestellte, Bauern, Intellektuelle, Angehörige des Mittel-
standes sowie Vertreter des Bürgertums nahmen am antifaschistischen Wider-
standskampf teil. Zur deutschen Widerstandsbewegung gegen den Faschismus
gehörten Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter, bürgerliche Demo-
kraten, Christen, Pazifisten und Jugendliche verschiedener Weltanschauung und
sozialer Herkunft. Die KPD war die führende Kraft im antifaschistischen
Widerstand, die mit Unterstützung der Kommunistischen Internationale
(35.5.1. Der VII. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale 1935 35.5.1.) ein konsequent antifaschistisch-demokratisches Programm erarbeitete
(35.5.2. Brüsseler Parteikonferenz der KPD 1935 35.5.2. und  35.5.4.) und die trotz großer Blutopfer den antifaschistischen
Kampf keinen Tag einstellte. Formen dieses Kampfes waren z.B. die antifaschis-
stische Aufklärungsarbeit in Wort und Schrift, die Unterstützung für politisch und
rassisch Verfolgte, die Organisierung von Streiks, die Sabotage der faschistischen
Kriegsvorbereitung sowie der bewaffnete Kampf gegen den Faschismus in Spanien
(35.3.5. Spanien 35.3.5.).
 
 
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Welt-
wirtschafts-
krise
1929 bis 1933
Verschärfung der imperial. Widersprüche 1933 bis 1939 Zweiter
Weltkrieg
1939 bis 1945
Dtschld.
1933/34
Dt. Kriegs-
vorbereitg.
Imp.
Staaten
Aggres-
sionen
Antifasch.
Kampf
                                                                                                                                                                             
        Zahlreiche sozialdemokra-
tische Arbeiter und Funktionäre reih-
ten sich in den antifaschistischen Wi-
derstandskampf ein, während rechte
sozialdemokratische Führer weiterhin
antikommunistische Ziele verfolgten
und die Zusammenarbeit mit Teilen
der Großbourgeoisie anstrebten.
Hanns Kralik: 'Trotz alledem', 1934
Hanns Kralik: "Trotz alledem", 1934
 
35.1.9.           Reichtagsbrandprozeß
       
Um der KPD die Schuld am Reichs-
tagsbrand (35.1.2. Faschistischer Terror / Reichstagsbrandstiftung 35.1.2.) anzulasten und
die antikommunistische Stimmung zu
schüren, inzenierten die Nazis Ende
1933 einen Schauprozeß. Georgi Di-
mitroff
(32.3.12. Bulgarien 32.3.12. und  35.1.5.) ent-
larvte jedoch im Reichstagsbrand-
prozeß
vor dem Reichsgericht in Leip-
zig die Naziführer als Provokateure
und alleinige Nutznießer der Brand-
        stiftung. Dimitroff propagierte die Politik der Kommunisten und trat für das ein-
heitliche Handeln aller Hitlergegner ein. Dimitroffs überzeugende Verteidigung,
die weltweite Protestbewegung sowie die Hilfe der Sowjetunion, die Dimitroff die
sowjettische Staatbürgerschaft verlieh, erzwangen seine Freilassung und ließen
den Reichstagsbrandprozeß zur politischen Niederlage der Faschisten werden.
 
35.2.           Kriegsvorbereitungen des faschistischen
          deutschen Imperialismus
 
35.2.1.           Aufrüstung
       
Nach Errichtung der faschistischen Diktatur beschleunigte der deutsche Imperia-
lismus seine bereits in der Zeit der Weimarer Republik begonnenen wirtschaft-
lichen Kriegsvorbereitungen (33.2.1. Wiedererstarken des deutschen Imperialismus 33.2.1.), vergrößerte rasch seine Streitkräfte und
rüstete sie mit modernen Waffen aus.
 
 
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