zur Seite 381 381 Geschichte in Übersichten
Wissensspeicher für den Unterricht
Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin
1982
Inhaltsverzeichnis
384 zur Seite 384

Welt-
wirtschafts-
krise
1929 bis 1933
Verschärfung der imperial. Widersprüche 1933 bis 1939 Zweiter
Weltkrieg
1939 bis 1945
Dtschld.
1933/34
Dt. Kriegs-
vorbereitg.
Imp.
Staaten
Aggres-
sionen
Antifasch.
Kampf
                                                                                                                                                                             
        der alle Juden (Semiten) zu "Untermenschen" und "Volksfeinden" stempelte
(35.2.6. Judenverfolgungen 35.2.6.). Eine wichtige Rolle spielte auch die faschistische Lebensraumtheo-
rie
, die unter dem Schlagwort vom "Volk ohne Raum" behauptete, die Deut-
schen brauchten mehr Lebensraum, der Osten erobert werden müßte.
 
35.2.6.           Judenverfolgungen
       
Der faschistische Antisemitismus (35.2.5. Ideologische Kriegsvorbereitungen 35.2.5.) führte in Nazideutschland zu
grausamen Judenverfolgungen.

Beispiele der faschistischen Judenverfolgung
1933 Terrorisierung der Juden und Boykott jüdischer Geschäfte und Warenhäuser
1935 "Nürnberger Rassengesetze": Völlige Beseitigung der Gleichberechtigung
der Juden. Verbot, Ehepartner "deutschen Blutes" zu heiraten und Berufe wie
Arzt, Rechtsanwalt, Richter, Lehrer u.a. auszuüben
1938 "Kristallnacht": Faschistische Terroraktion gegebn die Juden in der Nacht
vom 9. zum 10. 11. (Niederbrennung der Synagogen, Zertrümmerung
Tausender jüdischer Geschäfte, Verschleppung von 20 000 jüdischen Menschen
in die Konzentrationslager)
1938 Gesetze zur Enteignung der Juden, auf deren Kosten sich Monopolkapitalisten
und Nazifunktionäre bereicherten
1936
bis
1945
Die Verfolgung der Juden in Deutschland und in den vom faschistischen
deutschen Imperialismus okkupierten Ländern Europas führte zur Vernich-
tung von etwa sechs Millionen Juden (36.3.4. Ausblünderung, Terror und Mord 36.3.4.)
 
35.3.           Imperialistische Staaten und Faschismus
          außerhalb Deutschlands
 
35.3.1.           USA
       
1933 übernahm Franklin D. Roosevelt (Demokratische Partei) das Amt des
Präsidenten der USA (32.3.4. USA 32.3.4. und 33.3.4.). Unter ihm begann die Politik des
New Deal
(Neues Handeln), die eine stärkere Einschaltung des imperialisti-
schen Staates in Industrie, Finanzwesen und Handel bezweckte. Arbeitern, Far-
mern und der kleinen und mittleren Bourgeoisie wurden Zugeständnisse ge-
 
 
382



Welt-
wirtschafts-
krise
1929 bis 1933
Verschärfung der imperial. Widersprüche 1933 bis 1939 Zweiter
Weltkrieg
1939 bis 1945
Dtschld.
1933/34
Dt. Kriegs-
vorbereitg.
Imp.
Staaten
Aggres-
sionen
Antifasch.
Kampf
                                                                                                                                                                             
        macht (u.a. Arbeitslosenunterstützung, staatlich finanzierte Projekte zur Arbeits-
beschaffung, Einschränkung landwirtschaftlicher Anbauflächen, Schutz der Farm-
und Hausbesitzer vor Zwangsvollstreckungen). Arbeiter und Farmer sollten
dadurch vom revolutionären Massenkampf abgehalten werden. Ziel des New
Deal, den die reaktionärsten Kreise der Monopolbourgeoisie bekämpften, war
die Festigung der durch die Weltwirtschaftskrise (34.1.1. Verlauf, Erscheinungen und Auswirkungen der Krise 34.1.1.) erschütterten kapita-
listischen Wirtschaft und damit die Stärkung der imperialistischen Klassenherr-
schaft insgesamt. In der Außenpolitik nahmen die USA 1933 diplomatische Be-
ziehungen zur Sowjetunion auf, lehnten aber die Politik der kollektiven Sicherheit
(35.4.6. Ringen der Sowjetunion um ein System der kollektiven Sicherheit 35.4.6.) und ein konsequentes Zusammengehen mit der UdSSR gegen das
faschistische Deutschland und Italien ab.
 
35.3.2.           Großbritannien
       
Die Imperialisten Großbritanniens (32.3.5. Großbritannien 32.3.5. und 33.3.5.), unterstützt von der
opportunistischen Labour Party, begünstigten die aggressive Politik der fa-
schistischen Mächte und versuchten, sie gegen die Sowjetunion zu lenken. Unter
dem Deckmantel der Erhaltung des Friedens um jeden Preis, duldete die briti-
sche Regierung alle Völkerrechtsbrüche Hitlerdeutschlands (35.2.1. Aufrüstung 35.2.1. und
35.2.3.). Die aus dem Antikomunismus geborene Nichteinmischungs- und
Befriedungspolitik
wurde bestimmt von den reaktionärsten britischen Imperia-
listen, deren Vertreter Chamberlain 1937 Premierminister wurde. Unter Füh-
rung der Kommunisten kämpfte die britische Arbeiterbewegung gegen die
englische faschistische Bewegung unter Mosley und gegen die Politik der Regie-
rung. Die Kommunisten organisierten 1935 eine Volksabstimmung für den Frie-
den und traten für eine Volksfront gegen Faschismus und Krieg ein. Obwohl
durch das Wahlsystem stark behindert, waren Abgeordnete der KP von 1935
bis 1951 im Unterhaus vertreten.
 
35.3.3.           Frankreich
       
Anfang 1934 putschten in Frankreich (32.3.6. Frankreich 32.3.6.) die Faschisten. Unter Führung
der Kommunistischen Partei wurden sie mit einem Generalstreik zurückge-
schlagen. Gemeinsam mit anderen demokratischen Parteien und Organisationen
bildeten die Kommunisten eine Volksfront, die 1936 bei den Waflen siegte. Es
kam zur Volksfrontregierung und damit zu einer fortschrittlichen Gesetz-
gebung (40-Stunden-Woche, bezahlter Urlaub u.a.m.) sowie zum Verbot
der faschistischen Organisationen. Infolge des Zurückweichens der rechten
Sozialisten, die in der Regierung führend waren, wurde das Volksfrontprogramm
aber nur teilweise verwirklicht. Außenpolitisch verfolgten die französischen Re-
gierungen die sogenannte Nichteinmischungs- und Befriedungspolitik
(35.3.2. Großbritannien 35.3.2.) und begünstigten damit die faschistischen Aggessoren.
 
 
383

zur Seite 381 381 gescanntes Bild 382-383   553.811 Byte
MD5 -Bild:   be31e4566c59498e27c088f103bbd65c
URL:  
http://www.bei-ekke.de/geue/382-383.htm
384 zur Seite 384